
In von Falkens Kindheit der 60er Jahre prägten die Fernsehbilder vom Vietnamkrieg jeden Sonntag für einen Moment die Atmosphäre im Wohnzimmer. Die Videokünstlerin Nguyen Trinh Thi ist kurz nach dem letzten großen Bombardements in Hanoi geboren. Spuren von diesen Bildern tragen beide noch heute in sich, auch wenn die Bilder des Krieges eliminiert wurden, hat es doch den Lebenskontext beider Künstlerinnen bewusst und unbewusst geprägt.
Wohin treibt der Blick? Was erinnert der Körper? An was erinnern wir uns, wie transferieren und transformieren sich Bilder und werden zu lebendigen Abbildern, die Erinnerung beinhalten, und Projektion in die Zukunft werden. Was ist das, wenn der Moment des Erinnerns den Blick auf das Bild verschiebt? Das Bild sich neu zusammensetzt und sich dem Erlebten anverwandelt?
Die Videokünstlerin Nguyen Trinh Thi sammelt mit dem ihr eigenen Blick Bilder und Sounds. Ihre Schnitttechnik wird zur choreografischen Inspiration. Die Komposition mit dem Körper tritt in Kommunikation zur Bildsprache. Choreografie und Video umzingeln mit geschärftem Blick die unterbrochenen und sich wiederholenden Erinnerungen. Es gibt nicht diesen einen Moment.
Die Erinnerung des Körpers und die Erzählung hinter dem Bild verbinden sich zu Zeugnis und Projektion.
In Riki von Falkens abstrakten Choreografien, transformiert sich emotional Konkretes in konsequent komponierte fast architektonisch zu nennende Bewegungssprache, die sich ganz dem Betrachteten und dem Moment des Betrachtens öffnet.
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During Falken’s childhood in the 1960s, the TV images of the Vietnam War would dampen the atmosphere in the living room every Sunday. The video artist Nguyen Trinh Thi was born shortly after the last major bombing of Hanoi. Both women carry traces of these images in them to this day, and they still consciously and unconsciously influence the lives of both artists.
Where does our gaze wander? What does our body remember? What do we remember, and how are images reconstructed and transformed into vivid portrayals that are containers of memory but also future projections. What happens when, in the moment of remembering, the gaze shifts to the image; when the image is reconfigured and adapts to the actual experience?
The video artist Nguyen Trinh Thi gathers images and sounds from her own unique perspective. Her cutting technique becomes a choreographic inspiration. The composition with the human body comes into communication with images. The choreography and videos encircle the disrupted and repetitive memories, throwing them into sharpened perspective. The single moment does not exist.
The memory of the body and the story behind the image merge to become both witness and projection.
In Riki von Falken’s abstract choreographies, the emotionally concrete is transformed into a rigorously composed, almost architectural dance form, which incorporates the observed and the moment of observation.
Konzept / Choreographie / Tanz: Riki von Falken
Video: Nguyen Thi Thanh
Dramaturgie: Katja Kettner
Bühne / Videographer: Oscar Loeser
Kostüm: Heather MacCrimmon
Licht- und Sounddesign / technische Leitung: Ralf Grüneberg
PR: Kerstin Böttcher
Grafik: Franziska Schwarz / schwarzplus
Fotos: Dieter Hartwig
Produktionsleitung: Christine Elbel / Katja Kettner
In Kooperation mit dem Goethe Institut Hanoi
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
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Concept / Choreography / Dance: Riki von Falken
Video: Nguyen Trinh Thi
Dramaturgy: Katja Kettner
Set / Videographer: Oscar Loeser
Costume: Heather MacCrimmon
Light and Sound Design / Technical Supervisor: Ralf Grüneberg
PR: Kerstin Böttcher
Graphic Design: Franziska Schwarz / schwarzplus
Photos: Dieter Hartwig
Production Management: Christine Elbel / Katja Kettner
In co-operation with the Goethe Institut Hanoi
Funded by the Capital Cultural Fund